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Die "Materialschlacht" kann beginnen: Wie bekommen Sie den recherchierten Bücherberg in den Griff?

intelligent wirkende Studentin hat Bücher auf einem Schreibtisch ordentlich vor ihr liegen

 

Im Laufe der vergangenen Monate haben Sie umfangreiche wissenschaftliche Literatur recherchiert. Als Folge liegt nun ein riesiger Berg kopierter Textstellen und ausgeliehener Bücher vor Ihnen.

 

Sie fühlen sich leicht überfordert und fragen sich vermutlich, wie Sie das alles lesen und in Ihre Arbeit hineinnehmen sollen.

 

Ganz einfach: Arbeiten Sie diesen Bücherberg langsam und in Ruhe ab, und nutzen Sie dazu fokussierte Lese- und Schreibtechniken. Welche Techniken sich hier anbieten, und wie Sie diese am besten einsetzen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Verzetteln Sie sich nicht

Wenn Sie auf Ihre bisher recherchierte Literatur blicken, könnten Sie meinen, dass das gefundene Material viel zu ausufernd ist. Gleichzeit haben Sie aber auch das Gefühl, dass es zu wenig Inhalt für Ihr Thema bietet.

 

An diesem Punkt kann es Ihnen leicht passieren, dass Sie sich hinter immer weiter folgenden Recherchen und dem Gefühl, alles lesen zu müssen, verstecken, anstatt mit dem Schreiben Ihrer Arbeit zu beginnen.

 

Sie verzetteln sich dabei leicht und legen dadurch das eigene Thema immer breiter an, anstatt auf wenige wichtige Punkte zu fokussieren. Auf diese Art kann viel wertvolle Zeit verloren gehen!

Zehn bis 15 Fachbücher heraussieben

Vermeiden Sie dieses Ausweichverhalten, und beginnen Sie stattdessen die einzelnen recherchierten Beiträge auf ihre Brauchbarkeit hin zu überprüfen. Ziel ist es, diese immer weiter auszusortieren, bis am Ende nicht mehr als zehn bis 15 zentrale Fachbücher übrig bleiben. 

 

Lesetechnik ‚Survey-Question-Read‘ (SQR) nutzen

Überprüfen Sie Ihr Textmaterial durch genaues Lesen. Nutzen Sie dafür die Lesemethode SQR. SQR ist die Abkürzung für Survey-Question-Read. Gehen Sie bei dieser Methode schrittweise folgendermaßen vor:

 

Überblick verschaffen (= Survey)

Betrachten Sie innerhalb von zwei bis drei Minuten jedes Buch vorerst einzeln von außen und verschaffen sich so einen ersten Überblick. Achten Sie auf Titel, Untertitel, den Namen des Autors und den Klappentext. Blättern Sie erst danach ins Buch rein, und überfliegen Sie die Inhalte, um einen optischen Ersteindruck von Bildern, Tabellen, Überschriften und der Textmenge zu erhalten.

 

Fragen an das Buch/den Text stellen (= Question)

In einem nächsten Schritt klären Sie ab, welche Inhalte das Buch behandeln muss, um für Ihre Arbeit nützlich zu sein. Erstellen Sie dazu eine Liste an Fragen, die Sie für Ihre Arbeit beantworten wollen.

 

Fangen Sie mit diesen gezielten Fragen im Hinterkopf an, die Inhalte zu überfliegen. (Wenn es für Sie leichter ist, können Sie den Zettel mit Ihren notierten Fragen natürlich auch vor sich liegen lassen!)

 

Es handelt sich dabei um eine Art „Schnell-Scan“ für brauchbare Informationen. Sie müssen dafür das Buch nicht von vorne bis hinten durchackern. Beginnen Sie an jenen Stellen, an denen Sie – etwa aufgrund der Kapitel- oder Zwischenüberschriften – vermuten, die Antworten auf Ihre Fragen zu finden.

 

Die Zeit dafür sollten Sie sich auf ca. eine halbe Stunde pro Buch beschränken.

 

Genaues Lesen brauchbarer Textstellen (= Read)

Wenn Sie während des genauen Lesens der nützlich erscheinenden Textstellen auf Brauchbares stoßen, erstellen Sie mithilfe dieser Informationen eine Zusammenfassung in eigenen Worten.

 

Vergessen Sie bei der Gelegenheit auch nicht, gleich zu bibliografieren. Sie werden die Textstelle danach nämlich nicht mehr so leicht wiederfinden.

 

Stellen Sie sich abschließend die Frage, ob das Buch für Sie brauchbar ist. Wenn Sie sich entscheiden, es nutzen zu wollen, vermerken Sie, welche Textstellen oder Kapitel besonders interessant sind.

 

Am Ende dieser Auswahl stehen jene Bücher, die die Basisliteratur für Ihre Arbeit darstellen. Gehen Sie von dieser Literatur aus, um Ihr Thema weiter zu bearbeiten. 

Berichten Sie mir doch kurz, wie Sie mit der „SQR-Methode“ gearbeitet haben!  Hat diese Methode Ihnen dabei geholfen, Ihren Bücherberg in den Griff zu bekommen?

 

Vielleicht haben Sie sogar Ihr ganz eigenes Vorgehen entwickelt?

 

Über Ihre Kommentare würde ich mich sehr freuen!


Die Beschreibung des Ablaufs der Lesemethode SQR stammen teilweise aus Judith Wolfsbergers Buch: „Frei geschrieben – Mut, Freiheit und Strategie für wissenschaftliche Abschlussarbeiten“ (Kap. 11).


N  E W S L E T T E R - A N M E L D U N G 

 

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