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Welche Voraussetzungen gelten für den Schreibbeginn?

Bevor man mit dem Schreiben der Arbeit beginnen kann, muss man nicht schon alles wissen und verstanden haben. Sogar eher im Gegenteil: Vieles versteht man noch nicht, solange man nicht versucht hat, seine Gedanken auf Papier zu bringen. Bei Punkten, bei denen man bereits sicher war, Bescheid zu wissen, merkt man außerdem oft erst während des Niederschreibens, dass die eigenen Gedanken noch nicht ganz ausgegoren waren.

 

Trotzdem sollte man nicht einfach wild drauflosschreiben! Gewisse Voraussetzungen müssen doch erfüllt und bestimmte Punkte bereits abgearbeitet sein, um eine Ausgangsbasis für den Schreibbeginn zu haben.

 

Verstehen der eigenen Themenstellung

Die wichtigste Voraussetzung für den Anfang: Sie müssen die eigene Themenstellung auch wirklich verstehen! Sie sollten Ihr Themengebiet inhaltlich gut abgesteckt haben und wissen, in welche (ungefähre) Richtung die Reise gehen soll.

 

D.h. die Entscheidung für das zentrale Forschungsinteresse muss bereits gefällt worden sein, und damit muss die Fokussierung auf spezifische Aspekte des Themas klar sein. Ohne diese fundamentalen Überlegungen, sollten Sie auf keinen Fall mit dem Schreiben beginnen.

 

Anlegen einer Literatursammlung

Viele Studenten sind verunsichert, ob sie bereits ausreichend Literatur recherchiert und besorgt haben. Ihre Hauptsorge ist, zu wenig Material vorliegen zu haben.

 

Für den Schreibstart reicht es aber zunächst völlig aus, eine erste Literatursammlung anzulegen. Führen Sie darin nur Literatur an, die Ihnen bei den Vorarbeiten geholfen hat.

 

Diese Sammlung können Sie im Laufe der Arbeit, wenn Sie sich thematisch weiter eingearbeitet haben, fortwährend ergänzen. Gegebenenfalls müssen Sie aber auch unpassende Bücher.

 

Erste Literaturarbeit: lesen und exzerpieren

Außerdem sollten Sie bereits einiges an Literatur zu Ihrem Thema gelesen und sich inhaltlich gut eingearbeitet haben.

 

Das Bearbeiten der Literatur ist sehr zeitaufwendig – Sie müssen dem Tempo geistiger Arbeit den nötigen Tribut zollen und dabei Geduld mit sich selbst haben! Es reicht nämlich nicht aus zu lesen – die wesentlichen Aussagen und Inhalte eines Textes sollten auch festgehalten werden.

 

Wenn Sie zentrale Informationen nicht zusammenfassen, dann vergessen Sie einen Großteil wieder. Fertigen Sie also für sich selbst ein Protokoll des Gelesenen an, sonst müssen Sie die Bücher später schlimmstenfalls noch einmal lesen.

 

Achten Sie dabei auf zitierfähige Stellen, die Sie später auch als Zitate nutzen können. Ein sorgfältiger Umgang mit Zitaten ist sehr wichtig, genauso wie sie exakt zu markieren. Ansonsten verwenden Sie sie später als eine eigene Zusammenfassung, und das käme einem Plagiat gleich.

 

Machen Sie sich auch Notizen, was Sie aus den jeweiligen Werken nicht gelesen, inwiefern Sie selektiv gelesen und was Sie nur überflogen haben und wie Sie den Text für Ihre Arbeit verwenden können.

 

Je besser Sie wissen, welche Informationen Sie für Ihre Arbeit brauchen, desto selektiver können Sie lesen und exzerpieren[1].

 

Grobgliederung entwerfen

Wichtig ist überdies, die Inhalte Ihrer angefertigten Exzerpte zu strukturieren. Für die Gesamtdarstellung soll eine Form gefunden werden, in der alle inhaltlichen Gesichtspunkte untergebracht werden.

 

Diese erste Grobgliederung kann nicht auf einmal entworfen werden. Es braucht mehrere Anläufe und Überarbeitungsschritte, bis Sie eine optimale Struktur mit Haupt- und Untergliederungspunkten gefunden haben. Sie werden immer wieder umstrukturieren müssen, bis am Ende die passende Darstellung der Inhalte vorliegen wird.

 

Mit der so entstehenden ersten Grobgliederung Ihrer Arbeit haben Sie Ihre „Reiseroute“ für die Anfangsphase des Schreibens bereits festgelegt. Sie schweifen damit nicht mehr so leicht vom Thema ab und können vermeiden, dass Sie sich verzetteln.

 

Jetzt ist es Zeit, sich zu überwinden und endlich mit Ihrem Schreibprojekt zu beginnen! Sie können das schaffen! Setzen Sie einfach nur die einzelnen beschriebenen Punkte der Reihe nach um – das ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick für Sie erscheinen mag.

 

Wenn Sie doch Startprobleme haben, dann holen Sie sich professionelle Unterstützung von einem/r SchreibtrainerIn.

 

[1] In meinem nächsten Blog-Beitrag wird es darum gehen, wie man Exzerpte richtig erstellt.

 

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